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10 Gebote fürs praktische Arbeiten

Gebot 1: “Was soll bewertet werden?” Voraussetzung für eine systemrelevante Aussage der Einflussmatrix ist die Verwendung eines Variablensatzes, der vorher mit der Kriterienmatrix auf seine Systemrelevanz überprüft wurde. Ein Papiercomputer, der nur Teilaspekte eines Systems berücksichtigt, ist zwar eine große Denkhilfe für ein tieferes Eindringen in gewisse Systemstrukturen. Die Interpretation der aktiven, reaktiven, kritischen und puffernden Elemente wird jedoch bei einem Variablensatz, der das System nicht als Ganzes repräsentiert, nicht stichhaltig sein und sollte jedenfalls nur als Denkanregung verstanden werden, da deren Rolle nur für den - in seiner Einseitigkeit ja nicht realen Systemteil oder Teilaspekt gilt und im Gesamtsystem völlig anders aussehen mag.

Gebot 2: “Wie die Wirkung hinterfragt wird.” Die Frage sollte immer lauten: Wenn ich Element A verändere, wie stark verändert sich dann durch direkte Einwirkung von A das Element B? Wenn ich A nur wenig verändere und B verändert sich daraufhin stark, so ist eine 3 angebracht. Muss ich A stark verändern, um bei B eine starke Veränderung zu erzielen, ist höchsten eine 2 angebracht. Man sollte auch nicht zögern, bei sehr schwachen oder mit großer Zeitverzögerung zustande kommenden Wirkungen eine 0 zu geben.

Gebot 3: “Wie fein soll bewertet werden?” Es empfiehlt sich in der Tat, nur die hier angewandte Grobeinteilung der Einflußstärken in vier Kategorien vorzunehmen: 0 = keine oder nur sehr schwache Wirkung. 1 = schwache, oder erst nach längerer Zeit eintretende Wirkung. 2 = mittelstarke Wirkung. 3 = sehr starke Wirkung.

Gebot 4: “Wie vermeide ich Doppelbewertungen?” Es ist jedesmal zu prüfen, ob es sich wirklich um eine direkte Wirkung handelt und nicht um eine solche, die erst über eine andere Komponente des betrachteten Systems, also indirekt, zustande kommt. Solche versehentlichen Doppelbewertungen verfälschen häufig das Resultat. Selbstverständlich gibt es auch echte Doppelbewertungen, d.h. Komponente A kann sowohl direkt auf B als auch indirekt, z.B. über C auf B wirken. Auch indirekte Wirkungen, die über Komponenten außerhalb des betrachteten System verlaufen, gelten selbstverständlich als direkte Wirkung.

Gebot 5:”Vorsicht bei entgegengerichteter Wirkung!” Ein anderer Fehler schleicht sich immer wieder dadurch ein, dass man "Wirkung auf" mit "Wirkung von" verwechselt. Man weiß sofort, zwischen den beiden Komponenten A und B ist eine starke Beziehung und trägt dann von A auf B eine 2 oder gar eine 3 ein. In Wirklichkeit besteht aber vielleicht nur eine Wirkung von B auf A, die daher auch nur dort einzutragen ist.

Gebot 6: “Die Eintragung in die Matrix.” Um dem oben genannten Fehler zu entgehen, sollte man alle Eintragungen durchgehend für eine waagrechte Reihe vornehmen, dann für die nächste Reihe usw.. Zur Kontrolle kann man dann den umgekehrten Weg gehen und die Reaktionen einer Komponente auf alle anderen Komponenten durchgehend in einer senkrechten Spalte überprüfen.

Gebot 7: “Teamarbeit ist von Vorteil!” Um die Fehler unter Gebot 4 und 5 möglichst gleich zu vermeiden, empfiehlt es sich, mit einem Partner zusammen die Eintragungen vorzunehmen. Was der eine nicht merkt, sieht der andere. Dabei werden sich auch bereits die ersten Klärungen betreffs einer genaueren Definition der Variablen ergeben.

Gebot 8: “Die Notwendigkeit mehrerer getrennt bewertender Gruppen!” Da sich dennoch starke Unterschiede in der individuellen Interpretation der Variablen ergeben, ist es zweckmäßig, dass die Matrix z.B. von drei verschiedenen Zweiergruppen ausgefüllt wird. Diese drei Gruppen sollten während des Ausfüllens nicht miteinander kommunizieren, sondern ihre eigene Interpretation bis zum Ende durchziehen. Beim Vergleich der drei Einflussmatrizen werden sich dann neben vielen Übereinstimmungen auch eine Reihe von größeren Abweichungen mit zwei oder drei Wertepunkte Unterschied ergeben. Diese sind nun gemeinsam zu hinterfragen.

Gebot 9: “Die Nutzen der Redefinition!” Man wird feststellen, dass sich praktisch nie eine Diskrepanz in der Bewertung einer definierten Wirkung ergibt, sondern immer nur in der Interpretation der beteiligten Variablen. Dieser Umstand macht dann eine genauere Definition der betreffenden Variablen erforderlich. Diese Redefinition ist ein äußerst wichtiger Schritt, der den Beteiligten oft zu ihrer Überraschung zur Kenntnis bringt, wie sehr man sich doch in seinen Vorstellungen über alltäglich vorkommende Begriffe unterscheidet. Hat man sich jedoch auf eine genaue Definition geeinigt, also darauf, was man genau unter jener Variablen versteht, dann wird man sich auch sehr rasch über die Stärke des Einflusses einig sein.

Gebot 10: “Hilfe bei der Ausrichtung der Variablen!” Bei der Gelgenheit kann man bereits im Hinblick auf die später anzufertigenden Teilszenarien Wert darauf legen, "gerichtete" statt "neutrale" Variable zu definieren! Zum Beispiel kann anstelle der Variablen “Ernährungsweise” die bereits in eine bestimmte Richtung weisende Variable “gesunde Ernährungsweise” oder auch der umgekehrte Begriff “unausgewogene Ernährungsweise” gewählt werden. Dadurch wird es später leichter, die entsprechenden Wirkungspfeile (gegenläufig bzw. gleichgerichtet) zwischen den einzelnen Variablen richtig einzuzeichnen.

Um beim Arbeiten mit dem Papiercomputer keinen "Absturz" zu erleiden, bitte beachtet:

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