
Einflussmatrix (Papiercomputer)
Mit Hilfe einer einfachen Einflussmatrix, dem sogenannten “Papiercomputer”, kann die Rolle der Komponenten eines Systems unter dem Aspekt ihrer Dominanz bzw. Beeinflussbarkeit wie auch ihrer Beteiligung am Geschehen abgeschätzt werden.
Der Papiercomputer stellt eine Art “Cross-impact-Analyse” dar, da sich die kybernetische Rolle eines Systemelements niemals aus dem Element selbst ergibt! Man kann ein Element noch so genau studieren und analysieren, die Bedeutung des Elements für das betrachtete System ergibt sich ausschließlich aus seinen Wechselbeziehungen (Interdependenzen) mit den übrigen Elementen.
Vorgehensweise Um eine erste Beschreibung seiner dynamischen Rolle im System zu bekommen, gilt es eine Abschätzung der Einflüsse von jedem Element auf jedes andere zu treffen. Dabei wird einfach die Wirkung der Veränderung eines Elementes auf ein anderes abgefragt und mit den Bewertungsziffern 0 bis 3 in die Matrix eingetragen (ungeachtet dessen, ob es sich um eine positive oder negative Wirkung handelt). In der Praxis zeigte sich, dass die brauchbarsten Ergebnisse erzielt werden, wenn mindestens 2 bis 3 Kleingruppen (3 bis 7 Teilnehmer), die sich aus Vertretern der verschiedensten Lebensbereiche zusammensetzen, sich dieser Aufgabe annehmen!
Harmonisierung Beim Vergleich der ausgefüllten Matrizen ergeben sich dann neben vielen Übereinstimmungen in der Bewertung auch eine Reihe von Abweichungen, d.h. von solchen, die zum Teil 2 oder 3 Bewertungspunkte Unterschied ausweisen. Diese Unstimmigkeiten werden nun gemeinsam diskutiert. Beim praktischen Arbeiten stellt man dabei fest, dass sich nie eine Diskrepanz in der Bewertung einer Wirkung als solche ergibt, sondern immer nur durch unterschiedliche Interpretation der beteiligten Variablen/Elemente. Die macht dann eine Neudefinition der Variable erforderlich. Diese Redefinition ist ein sehr wichtiger Schritt, der den Beteiligten zur Kenntnis bringt, wie sehr man sich in seinen Vorstellungen über täglich vorkommende Begriffe unterscheidet. Hat man sich jedoch auf eine genaue Definition geeinigt, als darauf, was man genau unter jeder Variablen versteht, dann ist man sich auch immer sehr rasch über die Stärke des Einflusses einig!
Ergebnisse Alle neben einer Komponente von links nach rechts addierten Ziffern ergeben die AKTIVSUMME (AS) dieser Komponente. Diejenige Komponente, welche die anderen am stärksten beeinflusst , also am stärksten agiert (ganz abgesehen davon, wie sie selber beeinflusst wird), hat dann die höchste Aktivsumme! Die von oben nach unten addierten Ziffern einer Spalte ergeben die PASSIVSUMME (PS). Die Komponente, die am meisten beeinflusst wird, also am stärksten reagiert, erhält die höchste Passivsumme! Im nächsten Schritt können wir die AKTIVEN, REAKTIVEN, KRITISCHEN und PUFFERNDEN Elemente ermitteln. AS : PS = Quotient Q Was heißt, dass das Element mit dem höchsten Quotienten das AKTIVE Element im betrachteten System darstellt! Das Element mit dem niedrigsten Quotienten ist dann das REAKTIVE Element! AS x PS = Produkt P Das Element mit der höchsten P-Zahl ist dann das KRITISCHE Element! Das Element mit der niedrigsten P-Zahl ist dann folgerichtig das PUFFERNDE Element!
Ermittlung der Einflussindizes und Interpretation der Rolle der Systemkomponenten.